Es ist erst einen Monat her, seit wir zuletzt das Thema „Guild War“ auf dem Blog behandelten. Das letzte Mal ging es um einige erfreuliche Dinge, wie etwa den zweiten Guild War am Mittwoch. Dieses Mal scheinen die Änderungen jedoch die Gemüter zu spalten.
Auch wenn wir unsere ganz eigenen Ansichten zu diesem Thema haben, möchten wir beide Seiten eingehend beleuchten. Denn grundsätzlich haben beide Sichtweisen ihre Daseinsberechtigung. Fangen wir doch aber ganz von vorn an. Was ist da eigentlich passiert?
Eine Serverwartung voller unangekündigter Überraschungen
Das Unheil begann mit der letzten Serverwartung am 26.05.2020. Laut den Patch Notes für FlyFF sollten eigentlich nur die Event NPCs vom Oster- und Frühlingsevent entfernt, sowie das „Schnick Schnack Schnuck“ und „Run of the Dumb Bull“ Event aufgespielt werden. Aus unerfindlichen Gründen zog sich die Serverwartung jedoch über 7 Stunden hin.
Am Tag darauf, nach dem Guild War, wurden die Stimmen der PvP Spieler auf dem FlyFF Discord laut. Die Statuen an den Spawn-Punkten wurden verschoben und es ist nicht mehr möglich, in sie hineinzuspringen. Zudem ist es nun nicht mehr möglich, Transy-Items im Guild War zu verwenden.
WEBZEN wurde nicht informiert
Nun stellt sich natürlich die Frage, weswegen solche einschneidenden Änderungen am Guild War nicht in den Patch Notes der Serverwartung zu finden sind. Die sehr unspektakuläre Antwort darauf ist simpel: WEBZEN wusste nichts von diesen Veränderungen. Das erklärte zumindest der Moderator Shed Ling auf dem deutschen FlyFF Discord.
WEBZEN vermutet, dass der Antrag für diese Veränderung von einem anderen Publisher ausging. Da alle von Gala Lab entwickelten FlyFF Versionen dieselbe Grundbasis verwenden (und somit fast alle Versionen auch dieselben Updates erhalten), rutschte diese Veränderung wohl mit in unsere Versionen von FlyFF. Zumindest gab GM Klaig in einem Forenpost bekannt, dass diese Änderungen nicht von WEBZEN in Auftrag gegeben wurden.
Die Guild War Spieler sind außer sich
Wenn es um PvP – und ganz besonders den Guild War – geht, sind die aktiven Teilnehmer dieser Aktivitäten bezüglich Veränderungen meist sehr sensibel und leicht reizbar (und das meinen wir nicht einmal im negativen Sinne). Das äußert sich sehr deutlich durch brennende Community-Plattformen. Die Tatsache der nicht mehr nutzbaren Transy-Items scheint da eher weniger zu schmerzen. Viel mehr tun die Veränderungen an den Statuen weh.
Statuen im FlyFF Guild War nicht mehr nutzbar
Hier kommen wir so langsam zum Kern des Aufruhrs. Zumindest in unseren westlichen Versionen von FlyFF werden diese Statuen bereits seit vielen Jahren als festes Element im Guild War verwendet. Es war möglich, in diese Statuen hineinzuspringen und sich zu verstecken. War man einmal drin, war man sehr gut gegen Angriffe von außen geschützt.
Arcanisten haben diesen Umstand sehr gern genutzt, um mit ihrem AoE Skill wiederbelebte Spieler direkt am Spawn-Punkt abzufarmen. Aber auch andere Klassen nutzten diese Statuen gern als Zuflucht, um zu warten, bis ihre Skills wieder einsatzfähig waren (zum Beispiel „Asalraalaikum“ oder „Dark Illusion“).
Der Fix rund um diese Statuen entfernt ein zusätzliches Element aus dem Guild War. Somit fehlt vielen PvP Spielern nun eine wichtige Komponente, die dem Guild War eine gewisse taktische Tiefe verlieh. Der laute Aufschrei ist also keineswegs verwunderlich und ebenso gerechtfertigt. Insbesondere, weil diese Veränderung ohne jegliche Vorwarnung kam.
Die Verfechter dieser Änderungen
Nun gibt es aber auch noch die andere Seite. Die Spieler, die diese Änderungen sehr begrüßen. Hier können wir auch unsere eigenen Ansichten sehr gut einfließen lassen, denn wir müssen zugeben, dass auch wir zu dieser Seite gehören.
In erster Linie handelte es sich bei der „Statuen-Mechanik“ um einen Bug, der vom Entwickler niemals zur Nutzung im Guild War vorgesehen war. Deswegen gab es schlussendlich wohl auch einen Fix. Aber auch wir empfanden den Statuen-Bug aus unserer persönlichen Sicht immer als eine Art unfairen Vorteil. Natürlich stand es jedem frei, die Statuen zu nutzen (wenn man geschickt genug war, hineinzukommen). Dennoch stellten wir uns immer die Frage, ob eine solche „Mechanik“ für diese Art von Wettkampf in FlyFF vorgesehen war.
Aber WEBZEN hat die Community doch abstimmen lassen!
Ein weiteres Argument seitens der Befürworter der Statuen war die Diskussion und Abstimmung, die WEBZEN im Februar 2019 durchführte. Damals wurde das Nutzen der Statuen noch als Bug gesehen. Aufgrund von zahlreichen Diskussion und Anfragen zur Legitimierung der Statuen, ließ WEBZEN die Community entscheiden. Das Ergebnis war sehr eindeutig und seither wurde die Nutzung der Statuen im Guild War nicht mehr als Bug-Abuse gewertet.
Diese Abstimmung nutzt die Community nun als Gegenargument und fordert von WEBZEN, die Änderungen rückgängig zu machen. Leider taugt diese Abstimmung von damals aber nur wenig als Argument. In dieser Diskussion ging es einzig und allein darum, ob diese Methode als bannbarer Verstoß behandelt werden soll, oder nicht. Das machte auch GM Klaig bereits vor über einem Jahr in einem Kommentar deutlich.
‚All diese Sachverhalte wurden an Gala herangetragen, aber dieser Thread hier beschäftigte sich mit den Regeln, nicht mit Bug Fixing.‘
Fazit
Es handelt sich um ein sehr sensibles Thema. Beide Seiten haben sehr gute Argumente vorzuweisen. Wie sieht aber die Lösung eines solchen Konfliktes aus? Wer hat nun recht?
Wir können uns untereinander die Köpfe so lange einschlagen, wie wir wollen. Vermutlich werden beiden Lager da niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Das spielt aber auch keine Rolle, denn diese Entscheidung liegt weder bei den Spielern, noch bei den Publishern. Einzig und allein Gala Lab – als Eigentümer von FlyFF – obliegt hier die endgültige Entscheidung. Und es scheint so, als hätten sie diese Entscheidung bereits getroffen. Zumindest haben wir so unsere Zweifel, ob WEBZEN an dieser Entscheidung noch etwas rütteln kann, wenn sie initial nicht einmal darüber informiert wurden.
Wie steht ihr zu diesem sehr heißen Thema? Findet ihr es gut, dass die Statuen „gefixt“ und nun unbrauchbar sind? Habt auch ihr die Statuen als ergänzendes Element im Guild War gesehen und würdet sie euch in alter Form zurück wünschen? Aber noch viel wichtiger… Haben die Nyangnyangs eigentlich auch ein Winter-Outfit? Lasst uns gern einen Kommentar da!
Die Transy-Items gehen schon seit August 2019 nicht mehr im GW, hat Gala Webzen damals aber auch nicht mitgeteilt.
Vielen Dank für deinen Hinweis. 😀
Ich schätze, da ist bei der Recherche etwas unter dem Radar entwischt.
Die Statuen konnte man tatsächlich als strategisches Element nutzen und folglich ist die Verschiebung der Statuen mit einem entfernen jenes Elementes gleichzusetzen.
Allerdings kann ich es auch nachvollziehen. Insbesondere die, hier im Artikel, angesprochenen Billposter und Elementoren haben dadurch einen zugroßen Vorteil genossen.
Asal ist selbst mit angezogener Handbremse (auf die Ausrüstungsqualität bezogen) noch eine Fähigkeit, welche in den meisten Fällen zum sofortigen besiegt werden führt. Folglich hat er seinen Cooldown verdient (welcher auf gerne höher hätte ausfallen können).
Die Statuennutzung ist dadurch als eine Art von unangreifbarkeit misbraucht worden, bis man die Fähigkeit wieder einsetze konnte und „umgeht“ in gewisser Weise den Sinn des Cooldowns.
Aus angegriffener Sicht sieht das nämlich idR dann so aus:
BP ist auf cooldown? -> nicht angreifbar
BP ist nicht auf cooldown? -> besiegt einen sofort
Auch beim Elementor ist es so, das hierbei ein überproportionaler Nutzen zum Nachteil auf Seiten der anderen Spieler entsteht.
Anders als jeder 1vs1 Build benötigt der üblicherweise verwendete Skill beim Elementor „EVA-Storm“ (engl. Bezeichnung) keinerlei anvisiertes Ziel zur Nutzung.
Heißt der Elementor kann aus der Statue heraus, Personen außerhalb angreifen, die Personen von außerhalb allerdings nicht die Person innerhalb. Verbindet man das ganze mit der Tatsache, das präzises springen durch das „staggern“ beim erleiden von Schaden erschwert wird, da man dann wie eine Kerze gerade herunterfällt kann man schnell sehen, das hier ein krasser Vorteil auf Elementorenseite besteht.
Allerdings gibt es auch viele andere Klassen, welche nicht über die Mittel eines Billposters oder Elementors verfügen und die Statuen ebenfalls für eine kleine Entspannung von der Hecktik thes Gildenkrieges genutzt haben. Denen ist dies nun entsprechend verwehrt.
Die Frage ist… will man Spielern die nicht das Problem sind minimal benachteiligen um die wesentlichen Probleme angehen zu können, oder will man die „unschuldigen“ verschohnt lassen, dafür den Gildenkrieg ansisch qualitativ schlechter machen durch mehr Unfairness?
Generell finde ich auch die ständige Doppelmoral vieler Spieler sehr widersprüchlich. Auf der einen Seite wird sich gern darüber beschwert oder lustig gemacht, dass der Entwickler keine Bugs fixt und kein Interesse mehr an FlyFF hätte.
In der letzten Zeit hingegen werden erstaunlich häufig von Gala Probleme angegangen. Sei es nun die Anpassungen am Guild War oder – wie bei der heutigen Wartung – das Nerfen des Wand-Blades. Aber auch in diesem Fall wird sich primär nur beschwert. Sei es nun von Seiten der betroffenen Spieler oder aber von außenstehenden, die regelrecht das Haar in der Suppe suchen. Da wird sich dann beschwert, dass dieser Bug gefixt wurde statt eines anderen, der – ihrer Ansicht nach – doch viel mehr Priorität haben sollte.
Schlussendlich spielt es keine Rolle, welche Entscheidungen sie treffen. Beschwert wird sich so oder so. Das ist das Einzige, worauf man sich bei dieser Community in jedem Fall verlassen kann. ;D